Klinisches Wochenende Hospiz- und Palliativversorgung im Saarland – rechtliche Vorsorge und zukünftige Herausforderungen in der Ärztekammer des...

20. April 2024 09:00 13:00 Uhr
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"Hospizarbeit im Wandel der Zeiten“


LAG Hospiz Saarland e.V. feierte ihr 20-jähriges Bestehen in der Saarbrücker Congresshalle

Am Samstag, den 29. August, feierte die LAG Hospiz Saarland e.V. im Rahmen des 10. Saarländischen Hospiztages ihr 20-jähriges Bestehen in der Congress-halle Saarbrücken.
In seiner Begrüßungsrede lobte der Vorstandsvorsitzende Paul Herrlein die seit vielen Jahren bestehende konstruktive Zusammenarbeit mit der Landesregierung. In Gegenwart des Ministerpräsidenten Tobias Hans und der Ministerin für Gesundheit, Soziales, Frauen und Familie, Monika Bachmann betonte Herrlein, dass es kein Ausruhen auf dem Erreichten geben dürfe, sondern, dass neben dem Anspruch auf medizinisch-pflegerische palliative Versorgung die psychosoziale Begleitung der Betroffenen und ihrer Angehörigen weiter gestärkt werden müsse. Die Schirmherrin Annegret Kramp-Karrenbauer bezog sich in ihrem Grußwort auf den ersten Artikel des Grundgesetzes. Die unantastbare Würde des Menschen sei die Grundlage der Hospizarbeit, die den Menschen ein Sterben in Würde ermögliche. Die Hospizarbeit sei eine Antwort auf die aktive Sterbehilfe. Ministerpräsident Tobias Hans berichtete in seinem Grußwort von persönlichen Erfahrungen und lobte das haupt- und ehrenamtliche Engagement in der Hospizarbeit. Auch der Präsident des Regionalverbandes Peter Gillo und Oberbürgermeister Uwe Conradt betonten in ihren Grußworten die besondere Rolle der Hospizarbeit in Zeiten des demographischen Wandels. Prof. Dr. Winfried Hardinghaus, Vorstandsvorsitzender des Deutschen Hospiz- und PalliativVerbandes würdigte aus-drücklich das leidenschaftliche und unbeirrte Engagement des Vorstandsvorsitzenden der LAG Hospiz Saarland e.V. Paul Herrlein in den Verhandlungen um die Spezialisierte Ambulante Palliativversorgung (SPAV) auf Bundesverbandsebene.

In ihrem Festvortrag nahm Frau Martina Kern, Bereichsleiterin des Zentrums für Palliativmedizin Maltester Krankenhaus Bonn/Rhein-Sieg und palliative Pionierin der ersten Stunde in der deutschen Hospizbewegung die einhundert geladenen Gäste mit auf eine Reise durch die Geschichte der deutschen Hospiz- und Palliativbewegung. Sie unter-schied drei Phasen der Entwicklung. Die Erste, von etwa 1990 bis 2000, beschrieb sie als Pionierphase. In dieser Zeit entstanden die ersten Palliativstationen und stationären Hospize. In den Bundesländern organisierten sich die einzelnen ehrenamtlichen Hospiz-initiativen zu Landesarbeitsgemeinschaften. In der Zeit von 2000 bis 2010 sei die Hospizarbeit in eine Phase der Institutionalisierung eingetreten. Standards wurden entwickelt, hauptamtliche Hospizfachkräfte etablierten sich, die Hospizarbeit wurde zunehmend professionalisiert. Der gesetzliche Anspruch auf SAPV wurde durchgesetzt. In den Jahren von 2010 bis 2020 schließlich fanden weitere Ausdifferenzierungen statt. Die frühzeitige Integration der Betroffenen und ihrer Familien in die hospizlich-palliative Versorgung rückten in den Blick der Hospizarbeit. Die Vernetzung aller an der Begleitung und Versorgung eines sterbenden Menschen Beteiligten und die Koordinati-on der Leistungen gewinnen an Bedeutung. Vernetzung und Koordinierung der Versorgung sei eine Aufgabe, die in die Zukunft reicht. Auch dürfe sich die Hospizarbeit den Sterbewünschen der schwerstkranken Menschen nicht verschließen. Häufig bestehen Todeswunsch und Lebenswille gleichzeitig nebeneinander. Die Hospizarbeit stellt gewissermaßen einen Rahmen bereit in dem dies möglich ist und sie muss sich den mit den Sterbewünschen verbundenen Fragen stellen.
Zum Abschied dankte Paul Herrlein allen haupt- und ehrenamtlichen Hospiz- und Palliativmitarbeitern für ihren unermüdlichen Einsatz für die Betroffenen und ihre Familien im Saarland.

Die LAG Hospiz Saarland e.V. wurde im Jahr 2000 gegründet und vereinigt alle saarländischen ambulanten und stationären hospizlich-palliativen Institutionen unter ihrem Dach. Sie setzt sich kontinuierlich für die Verbesserung der flächendeckenden Versorgung schwerstkranker und sterbender Menschen und deren Angehörige ein.

Im Saarland engagieren sich für die Hospizarbeit und Palliativversorgung aktuell 32 stationäre oder ambulante Einrichtungen sowie Dienste mit über 300 hauptamtlichen Mitarbeitern. Außerdem sind rund. 750 Ehrenamtliche in der saarländischen Hospizarbeit im Einsatz.