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Sterbende jetzt nicht alleine lassen

30. Oktober 2020

Schnelltests auch für Mitarbeitende von ambulanten Hospizdiensten

Sterbende Menschen jetzt nicht allein lassen – Schnelltests auch für Mitarbeitende von ambulanten Hospizdiensten

Saarbrücken, 30.10.2020. So viel Schutz wie nötig bei so viel Begleitung wie möglich für Menschen am Lebensende, das muss auch beim aktuell sich wieder verschärfenden COVID-19-Infektionsgeschehen gelten, und zwar nicht nur im Krankenhaus oder in den Pflegeeinrichtungen, sondern auch für aufsuchende Angebote in der eigenen Häuslichkeit durch ambulante Hospizdienste.

„Die Beschränkungen, die im Moment erneut in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen zur Anwendung kommen, dürfen nicht dazu führen, dass Menschen wieder isoliert und einsam sterben“, so Winfried Hardinghaus, Vorsitzender des Deutschen Hospiz- und PalliativVerbands (DHPV).

Der Deutsche Hospiz- und PalliativVerband e.V. ist seit 1992 die bundesweite Interessenvertretung der Hospizbewegung sowie zahlreicher Hospiz- und Palliativeinrichtungen in Deutschland. Für das Saarland übernimmt diese Funktion die LAG Hospiz Saarland e. V.

Die harten Beschränkungen im Frühjahr hatten nach Ansicht der LAG Hospiz Saarland e. V. infrage gestellt, ob Sterbende in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen, aber auch im eigenen Zuhause, so betreut werden konnten, wie sie es sich selbst wünschten: Zum einen medizinisch und pflegerisch gut versorgt, vor allem aber nicht einsam und isoliert.

Die LAG Hospiz hofft, so ihr Vorsitzender Paul Herrlein, dass in der zweiten Welle der Corona Pandemie und durch die Möglichkeiten der regelmäßigen Schnelltestung von haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiter, genauso wie von Patienten und Angehörigen, in Kombination mit den Hygienekonzepten die Versorgung auch weiterhin gewährleistet werden wird.

Allerdings greift die neue Testverordnung nicht für Mitarbeitende von ambulanten Hospizdiensten, die schwerstkranke und sterbende Menschen und deren Angehörige in der eigenen Häuslichkeit aufsuchen und dort vor allem die psychosoziale Unterstützung am Lebensende sicherstellen.

„Die meisten Menschen wollen zu Hause sterben“, so Hardinghaus, „und unsere gut qualifizierten ehrenamtlichen Mitarbeitenden tragen dafür Sorge, dass dies auch gelingen kann. Es ist daher wünschenswert, dass auch für diese die regelmäßige Schnelltestung ermöglicht wird.“ Nur so könne die Grundüberzeugung der Hospizbewegung umgesetzt werden, nämlich dass niemand alleine sterben muss, sondern begleitet von Mitmenschen und unter Einbezug der körperlichen, sozialen, psychischen und spirituellen Bedürfnisse am Lebensende.

Schon während des ersten Lockdowns waren unsere ambulanten Hospizdienste in ihrer zentralen Aufgabe, d.h. in der Begleitung schwerstkranker und sterbender Menschen und deren An- und Zugehöriger, stark eingeschränkt. Mit viel Engagement und Phantasie hatten unsere Dienste die direkte Begleitung durch E-Mails, Online-Chats, Postkarten und Telefonate ersetzt. „Trotzdem ist die physische Präsenz eines einfühlenden Menschen dadurch natürlich nicht zu ersetzen“, so Hardinghaus.

Weitere Informationen

Die LAG Hospiz Saarland e.V. wurde im Jahr 2000 gegründet und vereinigt alle saarländischen ambulanten und stationären hospizlich-palliativen Institutionen unter ihrem Dach. Sie setzt sich kontinuierlich für die Verbesserung der flächendeckenden Versorgung schwerstkranker und sterbender Menschen und deren Angehörige ein.

Im Saarland engagieren sich für die Hospizarbeit und Palliativversorgung aktuell 32 stationäre oder ambulante Einrichtungen sowie Dienste mit über 300 hauptamtlichen Mitarbeitern. Außerdem sind rund. 750 Ehrenamtliche in der saarländischen Hospizarbeit im Einsatz.