Berlin, 22. Oktober 2024. Die Präsidentin des Deutschen Bundestages, Bärbel Bas, hat mit Wirkung zum 10. Oktober 2024 die Mitglieder des Deutschen Ethikrates für die neue Amtsperiode berufen, darunter Prof. Winfried Hardinghaus, Palliativmediziner und Vorsitzender des Deutschen Hospiz- und PalliativVerbands (DHPV).
„Ich freue mich sehr über die Berufung in dieses hohe und anspruchsvolle Ehrenamt“, so Prof. Winfried Hardinghaus. „Als Palliativmediziner und nicht zuletzt als Vorsitzender des DHPV ist es mir ein Anliegen, die würdige Begleitung von Menschen am Ende des Lebens sowie die ganzheitliche Umsorgung Schwerstkranker und Sterbender und ihrer Angehörigen in die Gesellschaft zu tragen. Deshalb empfinde ich bei der Wahl durch den Bundestag und der Berufung durch die Bundestagspräsidentin neben der Freude und dem Respekt vor dem Amt zugleich auch Dankbarkeit.“
Besonderes Augenmerk liegt für Hardinghaus darauf, dass in den öffentlichen Stellungnahmen und Empfehlungen des Ethikrats die Aspekte der Menschlichkeit und der alltagspraktischen Ethik ihre angemessene Beachtung finden. „In meiner Eigenschaft als Vorsitzender des DHPV sehe ich mich derzeit besonders bei den Fragen rund um Suizidassistenz und die so genannte Sterbehilfe herausgefordert. Konkret stehen hier aktuell die Regulierung des assistierten Suizides und die Verabschiedung eines Suizidpräventionsgesetzes an. Hier freue ich mich besonders, meine Sichtweise in die Arbeit des Ethikrates einbringen zu können“, so Hardinghaus.
Hintergrund
Der Deutsche Ethikrat gibt mit seinen Stellungnahmen und Empfehlungen Orientierung für Gesellschaft und Politik. Die Mitglieder werden von der Präsidentin bzw. dem Präsidenten des Deutschen Bundestages für jeweils vier Jahre ernannt. Der Ethikrat hat die Aufgabe, die öffentliche Diskussion über Forschung und Entwicklungen insbesondere auf dem Gebiet der Lebenswissenschaften und deren Anwendung auf den Menschen zu fördern. Die derzeit 25 Mitglieder des Ethikrates erarbeiten Empfehlungen für das politische und gesetzgeberische Handeln in Deutschland, beraten also Bundesregierung und Bundestag. Die Ratsmitglieder üben ihr vierjähriges Mandat ehrenamtlich aus und dürfen maximal einmal wiederberufen werden. Sie repräsentieren in besonderer Weise naturwissenschaftliche, medizinische, theologische, philosophische, ethische, soziale, ökonomische und rechtliche Belange und sollen die gesellschaftliche Meinungsvielfalt widerspiegeln. Bei seiner konstituierenden Sitzung am 14. November wird der Rat einen neuen Vorsitz und Vorstand wählen.
Der Deutsche Hospiz- und PalliativVerband e.V. (DHPV) ist seit 1992 die bundesweite Interessenvertretung der Hospizbewegung sowie zahlreicher Hospiz- und Palliativeinrichtungen in Deutschland. Als Dachverband der Landesverbände in den 16 Bundesländern sowie weiterer überregionaler Organisationen der Hospiz- und Palliativarbeit und als selbstverständlicher Partner im Gesundheitswesen und in der Politik steht er für über 1.280 Hospiz- und Palliativdienste und -einrichtungen, in denen sich mehr als 120.000 Menschen ehrenamtlich, bürgerschaftlich und hauptamtlich engagieren.
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