Hospizbewegung, Hospizarbeit, Hospizidee und Palliative Care
Die Hospizbewegung befasst sich mit der Verbesserung der Situation Sterbender und ihrer Angehörigen sowie der Integration von Sterben und Tod ins Leben.
Als Grundprinzip der Hospizarbeit gilt, dass Sterbende und ihre Bedürfnisse im Mittelpunkt stehen.
Dabei sind alle Ebenen menschlichen Daseins (körperliche, psychische, soziale und spirituelle Ebene) zu berücksichtigen.
Die Hospizarbeit ist im Kern eine Bürgerbewegung mit ganzheitlichem Konzept, die dafür sorgt, dass Menschen bis zuletzt würdevoll und möglichst angst-, schmerz- und beschwerdefrei leben können.
Unabhängig von seinem bisherigen Lebensweg bleibt der betroffene Mensch in dieser Lebensphase wertvoll und eigenständig.
Zentrale Bedeutung hat der mitmenschliche, solidarische Beistand durch Ehrenamtliche, unterstützt von hauptamtlichen Fachkräften, die darüberhinaus Beratung anbieten. Ehren- und Hauptamtliche achten sensibel auf die Bedürfnisse der Betroffenen und gehen behutsam darauf ein.
Hospiz- und Palliativeinrichtungen bejahen das Leben und sehen Sterben als natürlichen Prozess, der weder beschleunigt noch verzögert werden sollte. Sie bieten individuelle Unterstützung in dieser Lebensphase, wobei auch die Anliegen der An- und Zugehörigen berücksichtigt werden.
Zusammenarbeit besteht mit Pflegekräften, Ärztinnen und Ärzten, Sozialarbeitenden sowie Mitarbeitenden aus der Seelsorge.
Die Hospizidee hat das Ziel, dass der Tod als natürlicher Bestandteil des Lebens wahrgenommen wird. Die Hospize haben es sich zur Aufgabe gemacht, dazu beizutragen, dass die Gesellschaft im Umgang mit Sterben, Tod und Trauer kompetenter wird und damit eine Kultur zu fördern, in der sich Menschen in der letzten Lebensphase gut aufgehoben fühlen.
Eine lebensbejahende Haltung schließt aktive Sterbehilfe aus.
Hospize und Palliativeinrichtungen leisten Begleitung unabhängig von Nationalität, Kultur, politischer oder weltanschaulicher Haltung, Glauben oder sozialer Herkunft.
Palliative Care oder Palliativversorgung ist ein ganzheitlicher Betreuungsansatz für Patient*innen im fortgeschrittenen Stadium einer unheilbaren Erkrankung. Ziel ist es, die Lebensqualität zu verbessern und möglichst lange zu erhalten. Dies erfordert eine symptomorientierte, kreative, individuelle Pflege und die Auseinandersetzung mit Sterben, Tod und Trauer.
Palliative Care ist nicht nur auf die letzte Lebensphase beschränkt, sondern kann bereits früh im Krankheitsverlauf eingesetzt werden, auch parallel zu lebensverlängernden Therapien.